Streitkräfte sollten nicht regelmäßig zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung eingesetzt werden.

• In Großbritannien wie in Deutschland gibt es zivile Einheiten wie die Bereitschaftspolizei, die im Umgang mit solchen Situationen besser ausgebildet sind. Während das Militär eine solche Rolle erfüllen könnte, kann dies negative Folgen haben und die Situation weiter verschlechtern.

• Überlege auch, dass der Einsatz der Streitkräfte zur Unterdrückung von Bürgern zu Hause als kriegerische Handlung gegen die eigene Bevölkerung angesehen wird, da der Einsatz gegen feindliche Streitkräfte als Kriegseinsatz angesehen wird.

"Diejenigen, die in der Anwendung tödlicher Gewalt geschult sind, also für den Kampf ausgebildet sind, einem Feind ihren Willen mit Gewalt aufzuzwingen, die für den ausdrücklichen Gebrauch der Verteidigung des Territoriums und der Bürger des Landes gegen äußere Bedrohungen ausgebildet sind, sollten nicht regelmäßig als Gewaltinstrument gegen die eigenen Bürger eingesetzt werden. Viele Länder unterhalten weiterhin Truppen vom Typ Gendarmerie, die speziell zur Bekämpfung größerer Unruhen oder Aufstände eingesetzt werden, oft unter dem Kommando des Innenministeriums und nicht vom Verteidigungsministerium. Aber entscheidend ist, dass diese Gendarmerie, wie unsere eigene Bereitschaftspolizei, darauf trainiert ist, mit den Umständen umzugehen, denen sie wahrscheinlich ausgesetzt sein werden, Aufruhr von - vielleicht sogar leicht bewaffneten - Zivilisten. Sie sind sich auch, wie unsere eigene Bereitschaftspolizei, der rechtlichen Grundlage ihres Handelns voll bewusst. Dafür sind unsere Streitkräfte nicht aufgestellt bzw. ausgebildet. Sie würden natürlich tun, was rechtmäßig verlangt würde, und sie würden professionell und mit Selbstdisziplin handeln, aber es wäre nicht angemessen, es zu verlangen.“

Siehe Karo König

Sir Nick Harvey, The Politeia Autumn Address, East India House, London, 14th October 2011. https://www.gov.uk/government/speeches/2011-10-14-supporting-civilian-authority-what-role-for-the-military--2